Vollgeladen, aber mit leichtem, transport- und lagerungsbedingtem Spannungsverlust wurde der windgenerierte, isländische Hochlandstrom der Akkus über einen Wechselrichter von Gleich- in Wechselstrom umgewandelt (Wirkungsgrad ca. 75%) und an zwei handelsübliche Waschmaschinen angeschlossen.
Die Performance des Waschens der Expeditionskleidung der beiden Künstler fand am 8.11.2013 im Ausstellungsraum LOTHRINGER_13_HALLE, München statt. Neben einem Filmteam zur Dokumentation des Experiments, waren etwa 50 Zuschauer anwesend, um den authentischen Versuchsaufbau zu bezeugen.
Auch die nervliche Spannung war unerwartet hoch, sowohl bei den Zuschauern als auch bei den Künstlern selbst: Würde die am Vatnajökull gesammelte Windenergie ausreichen, um zwei 20-minütige Waschgänge komplett zu speisen?
Szenisch wurde direkt an die Abreise aus Reykjavik angeschlossen, indem die Künstler nochmals in ihre Bergsteigerkleidung schlüpften, die sie zusammen mit weiterer Expeditionskleidung in die Waschtrommeln gaben.
Aufatmen – die Waschmaschinen laufen an, die Künstler postieren sich am Boden sitzend davor, um den Verlauf zusammen mit den Zeugen zu begutachten.
Das nun folgende 20-minütige Hoffen und Konzentrieren auf die Choreografie der sich drehenden Trommeln wird einzig vom Agieren des Filmteams zerstreut – für die Produktion eines powerwalk-Kurzfilmes und einer Zweikanal-Videoinstallation ist auch ein Gelingen des hier entstehenden Filmmaterials von essenzieller Bedeutung.
Beide Maschinen meistern den Hauptwaschgang reibungslos, als es nach dem Abpumpen zum Schleudern kommen soll, will zunächst eine, dann auch die andere nicht recht auf Touren kommen. Diese kurz unerreichte Spitze an Energiebedarf nehmen die Waschprogramme aber gelassen, die Wäsche konnte die Waschtrommeln letztendlich tropffrei verlassen.
Aus Gründen der Optimierung des Marschgepäcks bei der Stromerzeugung am Vatnajökull wurde der Energiebedarf also nahezu punktgenau berechnet und generiert, um die schwere Last der Akkus über längere Strecken bewältigen zu können – in der Praxis wird man nun diesem Soll-Wert eine Kulanz zuschlagen müssen, um reibungslos selbstgenerierte Energie für definierten Bedarf einsetzen zu können.